Orte der Stille um Schöntal

1. Kloster

Schöntal Die imposante Klosteranlage der ehemaligen Zisterzienserabtei ist eine der schönsten geistlichen Residenzen des Barocks. Beeindruckend ist die prächtige Klosterkirche. Von den mittelalterlichen Anlagen sind noch Ringmauern und Ecktürme erhalten. Im Kreuzgang der Neuen Abtei befindet sich die Grablege des Götz von Berlichingen, dessen Leben und Wirken in starker Verbindung mit der Geschichte des Klosters steht.

Geistlicher Mittelpunkt über ein Jahrtausend Ein Zentrum der Kirche, Bildung und Kunst Die imposante Klosteranlage der ehemaligen Zisterzienserabtei ist eine der schönsten geistlichen Residenzen im Norden Baden-Württembergs. Beeindruckend ist die prächtige barocke Klosterkirche. Von den mittelalterlichen Anlagen sind noch Ringmauern und Ecktürme erhalten. Im Jahre 1157 wurde das Kloster von einem Edelmann namens Wolfram von Bebenburg gestiftet. Er erfüllte damit ein Gelöbnis, nachdem er unversehrt aus dem 2. Kreuzzug zurückgekehrt war. Es gibt Theorien darüber, dass die Urzelle des Klosters in der Wallfahrtskirche Neusaß zu suchen sei. Ein Besuch dort lohnt in jedem Falle. Seine erste Blüte erlebte das Kloster im 15. Jahrhundert. Die wirtschaftliche und politische Macht wuchs. Doch während der Reformation, dem Bauernkrieg und vor allem während dem Dreißigjährigen Krieg kam es immer wieder zu Plünderungen und Zerstörungen. Unter der 49-jährigen Amtszeit von Abt Benedikt Knittel (1683-1732) wurde das barocke Erscheinungsbild des Klosters maßgeblich geprägt. In seiner Amtszeit wurde auch die Heiliggrabkapelle auf dem Kreuzberg geschaffen. Besondere Berühmtheit erlangte Knittel für seine literarische Begabung: Er schuf eine Vielzahl lehrhafter und humorgeprägter Verse auf Lateinisch und Deutsch die sogenannten „Knittel-Verse“. Ein weiterer berühmter Mann, der das Gesicht unserer Heimat prägte und mit dem Kloster in enger Beziehung stand, ist der Ritter mit der eisernen Hand, Götz von Berlichingen. Der Überlieferung nach sollten die ersten Mönche die Edlen von Berlichingen gebeten haben, ihnen für den Umzug ihres neu gegründeten Klosters von Neusaß ins „Schöne Tal„ der Jagst Grund und Boden zu überlassen. Als Gegenleistung sollten sie das Recht erhalten, im Kreuzgang ihre Grablege zu errichten. So erklärt sich, warum Götz von Berlichingen, den man nicht gerade als Mann der Kirche bezeichnen kann, im Kloster seine letzte Ruhestätte fand. Johann Wolfgang v. Goethe setze ihm mit seinem Drama 1773 ein literarisches Denkmal. Nach der Säkularisation 1802 endete nach rund 650 Jahren das Klosterleben in Schöntal. Heute beherbergen die ehemaligen Klostergebäude unter anderem das Bildungshaus der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ein Waldschulheim sowie das Rathaus der Gemeinde Schöntal.

2. Schloss Aschhausen

Die im 13. Jh. erbaute Burg wurde 1523 durch Jörg Truchseß im Auftrag des Schwäbischen Bundes zerstört, um dem damaligen Burgherrn Hans Georg von Aschhausen, einem Helfershelfer des berüchtigten Raubritters Hans Thomas von Absberg das Handwerk zu legen. Nur der Bergfried blieb erhalten. 1579 wurde unterhalb des ursprünglichen Burgbezirks ein Neubau errichtet. Nach dem Aussterben der Herren von Aschhausen wurde das Anwesen 1671 an Kloster Schöntal verkauft. Heute ist das Schloss Privatbesitz der Familie v. Zeppelin.

Umkämpft, zerstört, neu erblüht Der ehemalige Ruhestandssitz der Schöntaler Äbte, hoch über dem romantischen Erlenbachtal gelegen, wird erstmals 1163 als Besitz eines „Theoderich de Askeshusen„ erwähnt. Die im 13. Jh. erbaute Burg wurde 1523 durch Jörg Truchseß im Auftrag des Schwäbischen Bundes zerstört, um dem damaligen Burgherrn Hans Georg von Aschhausen, einem Helfershelfer des berüchtigten Raubritters Hans Thomas von Absberg, das Handwerk zu legen. Nur der Bergfried blieb erhalten. Im Jahre 1579 wurde unterhalb des ursprünglichen Burgbezirks ein Neubau errichtet. Nach dem Aussterben der Herren von Aschhausen ging das Anwesen zunächst an Kurmainz und wurde 1671 an Kloster Schöntal verkauft. Unter Abt Angelus Münch erhielt das Schloss im 18. Jahrhundert seine jetzige Gestalt. Nach der Säkularisation ging dieser Besitz an das Herzogtum Württemberg und wurde 1803 von Kurfürst Friedrich an Johann Friedrich Graf von Zeppelin verliehen. Heute ist das Schloss Privatbesitz der Familie von Zeppelin. Der Fortschritt erreichte sehr bald Aschhausen. 1894 wurde am Erlenbach eine Pumpstation für die Wasserversorgung errichtet. Gleichzeitig ließ der gräfliche Pächter Kraft- und Lichtstrom im Pumphäuschen einrichten. Damit war Aschhausen das erste Dorf im heutigen Hohenlohekreis mit elektrischem Strom. Die Kampfgeschehen und Zerstörungen früherer Tage treten angesichts der Idylle dieses Ortes in den Hintergrund. Was blieb, sind steinerne Zeugen und alte Dokumente, die von der wechselhaften Geschichte Zeugnis geben. (Besichtigung des Schlosses nach vorheriger Anmeldung möglich). 

3. Ritakapelle Heßlingshof

Inmitten schönster, nahezu unberührter Natur findet man in diesem Weiler eine kleine Kapelle, der heiligen Rita geweiht. 1999 wurde dieses Kleinod auf den Wunsch der Bewohner des Heßlingshofes in Eigenregie erbaut.

Zu Ehren der Friedensstifterin Inmitten schönster, nahezu unberührter Natur findet man in diesem Weiler eine kleine Kapelle, der heiligen Rita geweiht. 1999 wurde dieses Kleinod auf Wunsch der Bewohner des Heßlingshofes in Eigenregie erbaut.

Nachdem wir auf unserem Pfad der Stille viele altehrwürdige kirchliche Bauwerke besucht haben, entdecken wir hier eine ganz andere Facette lebendiger christlicher Spiritualität. Viele bedeutende Gebetsstätten wurden durch die Eingebung und die Leistung einzelner Menschen geschaffen, wie z.B. die Lourdesgrotte in Zaisenhausen, die Kapelle St. Wendel am Stein, u.a. Doch die Geschichte dieser Stätten wurde vor langer Zeit geschrieben. Es scheint so, als würden die Christen heutiger Zeit nicht mehr mit dieser Leidenschaft hinter ihrem Glauben stehen, die neue heilige Orte schafft. Doch die Bewohner des Heßlingshofes haben sich ihr Heiligtum in ihr alltägliches Leben geholt, für sich und um dieses mit Anderen zu teilen. Der christliche Glaube baut auf Gemeinschaft – hierfür steht diese wunderschöne kleine Kapelle. Sie sind eingeladen. „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ Matthäus, Kapitel 18, Vers 2. Rita wurde um das Jahr 1381 in einem kleinen Dorf im umbrischen Bergland geboren. Sie wurde entgegen ihrem Wunsch jung zur Ehe mit einem Mann gezwungen, dessen Rohheit sie mit großer Geduld ertrug. Nachdem ihr Mann Opfer einer Blutrache wurde und ihre beiden Söhne an der Pest starben, trat sie in das Augustinerinnenkloster in Cascia ein. Doch sie ließ ihr Herz nicht versteinern in Hass und Gram. Sie widmete ihr Leben hingebungsvoll der Betrachtung des Leidens Christi und in der Pflege und Fürsorge der Kranken und Sterbenden. Zeitlebens trat sie als Friedensstifterin auf und stärkte die christliche Gemeinschaft. Die letzten 15 Jahre vor ihrem Tod trug sie an ihrem Haupt die Wundmale der Dornenkrone.

4. Heiligkreuzkapelle Altdorf

Inmitten idyllischer Natur mit weiten Streuobstwiesen finden wir die Heiligkreuzkapelle, ungewöhlich weit entfernt von der Gemeinde Altdorf. Sie wurde im 14. Jahrhundert gebaut. An der Wand findet man Spuren gotischer Fresken. Der Innenraum ist reich geschmückt mit Schnitzereien, einem Deckengemälde, einem Altarbild von den 14 Nothelfern so wie einem Denkmal für 2 Söhne des Johannes Keickher, welche auf einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela 1700 verstarben.

Das Wiesenheiligtum draußen vor dem Dorf Inmitten idyllischer Natur mit weiten Streuobstwiesen finden wir die Heiligkreuzkapelle, ungewöhlich weit entfernt vom Weiler Altdorf. Sie wurde im 14. Jahrhundert gebaut. An der Wand findet man Spuren gotischer Fresken. Im Jahre 1700 wurde die Kirche im barocken Stil neu aufgebaut. Der Innenraum ist reich geschmückt mit Schnitzereien, einem Deckengemälde, einem Altarbild von den 14 Nothelfern sowie einem Denkmal für zwei Söhne des Johannes Keickher, welche auf einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela 1700 verstarben.

Entfernt vom Dorf – nah am Herzen Die Kapelle war und ist noch heute beim Volk sehr beliebt. Die Gläubigen fühlen sich von der Stille und der Atmosphäre des Wiesenheiligtums angezogen. Als im Jahr 1646 die Pfarrkirche in Marlach abbrannte wurden die Gottesdienste hier gefeiert. Die Heiligkreuzkapelle war im 19. Jahrhundert neben Neusaß die Wallfahrtskirche der umliegenden Gemeinden. Durch ihre schlichte Bauweise fügt sich die Heiligkreuzkapelle harmonisch in das Landschaftsbild der herrlichen Umgebung ein. Diese Verschmelzung öffnet die Mauern, nicht nur die steinernen, und macht die ganze Welt zur Kirche. War dies auch die Intension der Erbauer, als sie diese Kirche, die dem Herzen der Menschen immer so nah war, so weit entfernt vom Ort erschufen?

5. Hohe Straße

Die „Hohe Straße“, ein historischer Verkehrsweg auf der Höhe zwischen Kocher und Jagst, führt von Bad Wimpfen her nach Rothenburg. In ihrer Umgebung finden sich zahlreiche Grabhügel der Hallstattzeit, 500 bis 800 v. Chr. Man kann demnach davon ausgehen, dass sie ca. 3.000 Jahre alt ist. Sie war eine wichtige Handelsstraße und diente außerdem als Heerstraße. Über die Hohe Straße konnten weite Entfernungen in kurzer Zeit zurückgelegt werden. Man könnte sagen, sie war eine Art „Schnellstraße“ der damaligen Zeit. Die Straße führt uns über die Hochebenen des Hohenloher Landes, lässt weit blicken über Wäl-der, Wiesen und Felder.

Ein Weg am Pulsschlag der Jahrtausende Eine vorgeschichtliche Handelsstraße Dieser historische Verkehrsweg auf der Höhe zwischen Kocher und Jagst, die „Hohe Straße„, führte von Bad Wimpfen her nach Rothenburg. In ihrer Umgebung befinden sich zahlreiche Grabhügel der Hallstattzeit, also aus der Zeit von etwa 800 bis 500 v. Chr. Diese standen sicherlich mit Siedlungen in Verbindung. Daraus lässt sich schließen, dass es diese Straße schon in vorgeschichtlicher Zeit, mindestens 1000 bis 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung, gegeben hat. Die „Hohe Straße“ war eine wichtige Handelsstraße. Über sie kam Neues und Fremdes in das Land: Händler und Gaukler auf ihrem Weg zum Neusaßer Markt und Pilger auf der Wallfahrt brachten ihre Waren und Geschichten aus aller Herren Länder ins Jagsttal. Die Offenheit der „Hohen Straße“ war der Grund für ihre wichtige Bedeutung: Für Händler und Pilger war der Weg durch unübersichtliche Wälder nicht ganz ohne Gefahren. Außerdem diente sie als Heerstraße. Römische Legionen und all die folgenden Armeen, welche in die kleinen und großen Kriege unserer Geschichte zogen, nutzten die strategisch günstige Wegführung. Über die „Hohe Straße„ konnten weite Entfernungen in kurzer Zeit zurückgelegt werden. Sie war eine Art „Schnellstraße“ der damaligen Zeit. Weitblick für unsere eigenen Wege. Die Straße führt uns über die Hochebenen des Hohenloher Landes, lässt weit blicken über Wälder, Wiesen und Felder. Eine malerische Landschaft öffnet sich mit ihrer ganzen Schönheit dem Betrachter. Dies ist eine Einladung, tief durchzuatmen. Es scheint, als würde sich der Blick weiten und als würden sich am Horizont neue Wege und Perspektiven auftun. 

6. Neusaß mit Wallfahrtskirche, Mariengrotte und uralter Linde

Neusaß (erstm. 1155 erwähnt) gilt seit undenklichen Zeiten als heiliger Ort. Umgeben von den ehemaligen Fischteichen des Klosters und eingebettet in eine idyllische Landschaft hat dieser Platz ein besonderes Flair. Zahlreiche keltische Grabhügel lassen vermuten, dass die Gegend schon 1000 v. Chr. besiedelt war. Es spricht vieles dafür, dass die Quelle „Heiligenbrünnle„ schon in vorchristlicher Zeit Kultstätte war. Bereits 1395 wird erstmals von einer große Wallfahrt berichtet. Die heilige Quelle und die Kapelle waren Ziel für Hunderte von Gläubigen. Noch heute ist dieser Wallfahrtsort lebendig, dem Wasser des „Heiligenbrünnle„ werden Heilkräfte zugeschrieben.

Bunte Lebensfreude und spirituelle Kraft. Die Wurzeln des Klosters Schöntal? Neusaß gilt seit undenklichen Zeiten als ein ganz besonderer Ort. Umgeben von den ehemaligen Fischteichen des Klosters und eingebettet in eine idyllische Landschaft umgibt diesen Ort eine deutlich spürbare spirituelle Energie. Zahlreiche Grabhügel aus keltischer Vergangenheit lassen erahnen, dass die Gegend schon 1000 v. Chr. besiedelt war und es spricht vieles dafür, dass die Quelle „Heiligenbrünnle„ schon in vorchristlicher Zeit Kultstätte war. Der Überlieferung nach soll in Neusaß (als Nuweseze = Neuer Sitz) bereits um das Jahr 1155 mit dem Bau eines Klosters begonnen worden sein, das wohl im Jahre 1157 ins Tal (Speziosa Vallis) verlegt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung jedenfalls stammt aus dem Jahr 1157, in welcher Kaiser Friedrich Barbarossa das Kloster unter seinen persönlichen Schutz nahm. In einer weiteren Urkunde von 1163 wird berichtet, dass das Kloster ursprünglich Nuweseze, jetzt „Speziosa Vallis„ hieß. Ob in Neusaß wirklich die Wurzeln des Klosters Schöntal liegen, konnte bis heute nicht restlos geklärt werden. Stifter des Klosters war ein Edelmann namens Wolfram von Bebenburg. Er erfüllte damit ein Gelöbnis, nachdem er unversehrt aus dem 2. Kreuzzug heimgekehrt war. An Neusaß vorbei führte die „Hohe Straße„, die von Bad Wimpfen her auf der Höhe zwischen Kocher und Jagst nach Osten führt. Daneben lag der große Marktplatz, auf dem Kaiser Wenzel erstmals 1397 erlaubte, einen Markt abzuhalten, der im Jahre 1887 letztmals stattfand.

Die uralte Linde Südlich des Forsthauses steht eine gewaltige Sommerlinde mit einem Umfang von 8,30 m und einer Höhe von ca. 25 m, deren Alter auf ca. 500 Jahren geschätzt wird. Es ist zu vermuten, dass drei ursprünglich einzeln gepflanzte Linden zusammengewachsen sind. Wie an anderen heiligen Orten auch, wurden sie auch hier in Anlehnung an die heilige Dreifaltigkeit eng beisammen gepflanzt. Aufgrund baumchirurgischer Maßnahmen konnte dieses Naturdenkmal erhalten werden.

Ein Ort des Gebets und der Stille Im Jahre 1395 wird erstmals von einer großen Wallfahrt in Neusaß berichtet. Die heilige Quelle und die Kapelle waren Ziel für Hunderte von Gläubigen. Noch heute ist dieser Wallfahrtsort lebendig und Maria gibt den Gläubigen Kraft und Trost. Viele Votivtafeln beweisen dies. Jährlich findet am 2. Augustwochenende die große Marienwallfahrt mit Kräuterweihe statt.

7. Judenfriedhof

Außerhalb des Ortes Berlichingen liegt am Waldrand der Jüdische Friedhof. Es ist ein Ort trauriger Vergangenheit, dennoch auch ein bedeutendes Symbol für den Respekt und die Toleranz, deren wir verpflichtet sind. Die Erhabenheit dieses Ortes mag tröstlich wirken, doch die Erinnerung soll wach halten. Dies ist der älteste und größte Verbandsfriedhof im Hohelohekreis. Man zählt ca. 2.000 Grabstätten und findet 1.251 Grabsteine bzw. Grabsteinfragmente. Die letzte Bestattung fand im Jahre 1939 statt. 1940 wurde der Friedhof geschlossen.

Die Erinnerung spricht eine Sprache, die jeder Versteht Friedvoll geborgen inmitten schönster Natur Außerhalb des Ortes Berlichingen liegt am Waldrand der jüdische Friedhof. Es ist ein Ort trauriger Vergangenheit, dennoch auch ein bedeutendes Symbol für den Respekt und die Toleranz, deren wir verpflichtet sind. Die Erhabenheit dieses Ortes mag tröstlich wirken, doch die Erinnerung soll uns wach halten. Dies ist der älteste und größte Verbandsfriedhof im Hohenlohekreis. Man zählt ca. 2.000 Grabstätten, 1.251 Grabsteine bzw. Grabsteinfragmente. Diese sind im Memorbuch „Die jüdischen Friedhöfe im Hohenlohekreis„ dokumentiert. Die letzte Bestattung fand im Jahre 1939 statt. 1940 wurde der Friedhof geschlossen.

Gemeinsame Wurzeln Der Deutsche Orden gab seinerzeit den Impuls zur Ansiedlung jüdischer Kaufleute, um den Handel in dieser Region voranzutreiben. Wir können also auf etwa 500 Jahre gemeinsamer Geschichte zurückblicken. Deshalb findet man bei der Ahnenforschung häufig jüdische Wurzeln, die in den Namen vieler alteingesessener Familien deutlich werden. Dies ist ein Ort des Friedens und der Meditation. Vor Gott sind alle gleich. Mit diesem Bewusstsein und dem Respekt vor diesem ehrwürdigen Platz, können wir hören und verstehen, ohne die fremd wirkenden hebräischen Schriftzeichen auf den Grabsteinen lesen zu können. Die Sprache des Herzens ist universell.

8. Barnholzkapelle mit Kreuzweg

Die Bahrnholzkapelle und der Kreuzweg in Oberkessach sind die Einlösung eines Gelöbnisses des damaligen Pfarrers Schwarz, als Dank für die Verschonung des Dorfes zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 05.04.1945. Die Kapelle war während der letzten Kriegstage fast völlig zerstört worden. Mit ihrem Wiederaufbau sollte für alle kommenden Generationen ein Mahnmal für den Frieden geschaffen werden. Dies ist der einzige begehbare Kreuzweg im Hohenlohekreis.

Die Einlösung eines Gelöbnisses und Mahnmal für den Frieden Als Dank für die Verschonung des Dorfes Die Marien- oder Bahrnholzkapelle wurde 1923/24 neu errichtet und sollte zugleich als Kriegerdenkmal gelten. Die Kapelle war während der letzten Kriegsjahre im April 1945 völlig zerstört worden. Mit ihrem Wiederaufbau 1946/47 sollte für alle kommenden Generationen ein Mahnmal für den Frieden geschaffen werden. Der Wiederaufbau der Kapelle und der zu ihr hinführende Kreuzweg sind die Einlösung eines Gelöbnisses des damaligen Pfarrers Schwarz, als Dank für die Verschonung des Dorfes zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Dies ist der einzige begehbare Kreuzweg im Hohenlohekreis. Zu beiden Seiten flankiert von Bildstöcken der Passion Christi und herrlichen Bäumen, führt er Schritt für Schritt in die Meditation – gemäß dem Wunsch von Pfarrer Schwarz: Ein Gebet für den Frieden, in einer Zeit, in der mehr Kriege die Welt erschüttern, als jemals zuvor.

Bilder des Mahnens und der Hoffnung Das Innere der Barnholzkapelle ist mit farbenprächtigen Gemälden aus dem Jahre 1982 des Kirchenkunstmalers Lukas Gastl aus Würzburg gestaltet. Sie zeigen die Verurteilung Christi vor dem Gericht des Pontius Pilatus und ein Marienbild. Mit der Gedenktafel der gefallenen Söhne Oberkessachs im Zweiten Weltkrieg mahnt die Szenerie an Unrecht und Kriegsgreuel dieser Welt. Jedoch dominiert die Hoffnung durch die Lichtgestalt der Muttergottes, welche die Schlange unter ihrem Fuße hält. Die Pflege und Erhaltung des Kreuzweges ist für die Menschen von Oberkessach eine wertvolle Verpflichtung, wie anlässlich der Restaurierung 1982 zum Ausdruck gebracht wurde: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.“ 2003 – 2004 wurden weitere Restaurierungsmaßnahmen vorgenommen. Wir bedanken uns im Namen aller Besucher.

9. Limes

In dieser Gegend, entlang des „Grenzwalles“ befand sich vor ca. 1700 Jahren ein Wachturm des Limes, der auf eine Länge von 550 km mit ca. 900 Wachtürmen und 120 Kastellen die Grenzlinielinie zu den Germanischen Volksstämmen bildete. Im Sommer 2005 wurde dieses eindrucksvolle und größte Bodendenkmal Mitteleuropas in die Liste des Weltkul-turerbes der UNESCO eingetragen.

Von der Grenzlinie eines Weltreiches blieb nur die Erinnerung Ein streitbares Volk widersteht. In dieser Gegend, entlang des „Grenzwalls“, befand sich vor ca. 1700 Jahren ein Wachturm des Limes, der auf eine Länge von 550 km mit ca. 900 Wachtürmen und 120 Kastellen die Grenzlinie zu den germanischen Volksstämmen bildete. Im Sommer 2005 wurde dieses eindrucksvolle und größte Bodendenkmal Mitteleuropas in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Der Limes trug entscheidend dazu bei, dass sich vor allem im Schutz der Kastelle und Lager zivile Siedlungen entwickelten, aus denen vielfach unsere heutigen Städte hervorgewachsen sind. Andererseits verhinderte der Limes eine Ausbreitung der römischen Kultur in die Gebiete jenseits der Reichsgrenze. In kurzen Entfernungen von ca. 2000 Metern standen die 900 Wachtürme, deren Besatzungen sich durch Rauch oder Feuer verständigen konnten. Die Truppen waren in Kastellen im Hinterland untergebracht. Ab Mitte des 3. Jh. begann der Ansturm der germanischen Volksstämme auf den Limes, dem er auf Dauer nicht standhalten konnte. Wie gewaltig sich auch das römische Weltreich jener Zeit darstellte, wie unerbittlich sich die damaligen Gegner in verlustreichen Schlachten auch bekämpften, geduldig bot diese malerische Landschaft Kulisse für die Siege und Niederlagen der Kriegsherren jener Tage. Die Zeit verging, das römische Weltreich zerfiel. Was blieb ist die Erinnerung, sind die Wiesen, Felder und Wälder. Wer sich die Zeit und Ruhe nimmt, wer genau hinhört, dem erzählt diese Landschaft dennoch von dieser längst vergangenen Epoche. In dessen Fantasie werden die stolzen römischen Kohorten und die wilden germanischen Stämme sich noch einmal gegenüberstehen, im Kampf um die Herrschaft über dieses Land. Dieser Platz lädt ein zu einer Zeitreise durch die Jahrtausende.

10. Schloss Rossach

Götz von Berlichingen hat seine Spuren an vielen Orten unserer Heimat hinterlassen und diese sind zum Glück oft gut erhalten, wie hier in Rossach. Das Wohnhaus und zwei Wirtschafts-gebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert, doch das Torhaus und die nordöstlich des Anwesens gelegene Anlage der Burg stammen aus der Zeit des Edelmanns von Berlichingen.

„Anno domi 1540 do Hot der edel un ernvest Gotfridt vo Berlichen dis Haus erbaudt“ Diese Inschrift findet sich an einem Torhaus mit rundbogiger Durchfahrt des Schlosses Rossach. Götz von Berlichingen hat seine Spuren an vielen Orten unserer Heimat hinterlassen und diese sind zum Glück oft gut erhalten, wie hier in Rossach. Das Wohnhaus und zwei Wirtschaftsgebäude wurden im 18. Jahrhundert erbaut, doch das Torhaus und die nördlich des Anwesens gelegene Anlage der Burg stammen aus der Zeit des Ritters mit der eisernen Hand. Ein halbes Jahrtausend zog vorbei, doch noch immer lassen sich angesichts der alten stattlichen Gemäuer Eindrücke des harten mittelalterlichen Lebens erahnen. Zurückgezogen in der weitgehend unberührten natürlichen Landschaft wartet das Schloss auf diekommenden Jahrhunderte – die Zeit scheint still zu stehen. Schloss Rossach befindet sich in Privatbesitz, dashalb ist der Zugang nicht gestattet. 


Ansprechpartner für den Pfad der Stille in der Gemeinde Schöntal

Karin Heckmann
Natur – und Landschaftsführerin

74214 Schöntal – Oberkessach

Tel. 07943 94 1807

kalino97@gmx.de


Ansprechpartner für den Pfad der Stille in der Gemeinde Schöntal

Ludwig Eckert
Heimathistoriker, Naturpädagoge, Naturmensch mit langjähriger Erfahrung als Wanderführer

74214 Schöntal – Berlichingen

Tel. 07943 8250

roseeckert@aol.com